Will man auf eine Frage antworten, über die man schon selbst einige Male nachgedacht hat und schon eine gewisse Vorstellung von dem hat, was man zu
sagen beabsichtigt, hat man es doch nicht leicht bei der Formulierung der Antwort. Das "Problem" ist, daß wenn man versucht Gedanken in
eine konkrete Form zu bringen, diese nicht aufhören sich zu ändern und andere Gedanken hinzuziehen. So wird es immer mehr, was man
festzuhalten versucht und ein Teil der zum Schreiben benötigter Energie muß für die Lenkung und Bändigung dieses Gedankenstromes
verwendet werden, denn sonst ist es ein Leichtes sich in dem, von den eigenen Gedanken geschaffenen, "Hyperspace" zu verlieren.
Die Frage; was (Hyper)- Text sei und wie man sich diesen vorstelle, hat mich zu einigen Überlegungen verleitet.
Aus diesen Überlegungen ist mit der Zeit etwas entstanden, was ich "mehrdimensionales Textmodell" nenne.
Mit Ebenen des Textes meine ich die unterschiedlichen Entwicklungsstufen, oder Erscheinungsformen, die der Text im Laufe der Zeit erreicht hat:
» Sprache
» Schrift (Text)
» Hypertext
» Metatext
Unter Dimensionen des Textes verstehe ich Zusammenhänge, die auch vom Text unabhängig existieren, ohne die aber Text nicht, oder nur schwer erfaßbar ist:
» Dimension der Zeitlichkeit
» Dimension der Linealität
» Dimension des Virtuellen
» Dimension des Universalen (Universellen)
Die Reihenfolge der Dimensionen stellt selbst eine zeitliche Entwicklung dar, was aber für die Einteilung entscheidend war,
ist die Ausprägung, oder "Präsentsein" der einzelnen Dimensionen innerhalb dieses Zeitverlaufes in Bezug auf dem Text.
Da Texte weder an die Dimensionen noch an die Ebenen gebunden sind, ergibt sich ein lebendiger Austausch, ein pulsierendes Wechselverhalten des Textes,
das sich quer durch alle Ebenen und Dimensionen beobachten und nachvollziehen läßt. Es ist gerade diese Ambivalenz des Textes, was die
Erklärung der Ebenen und Dimensionen schwierig gestaltet.